Was ist ein Foto-Aquarell?
Beginnend mit 2003 wurde von Andreas Altmann in langjähriger Forschungsarbeit ein neuartiges Gestaltungsverfahren mit dem Ziel entwickelt, die Fotografie auf eine besondere Weise mit der Aquarellmalerei zu verbinden, sodaß die beiden - traditionell unabhängigen - Techniken letztlich untrennbar miteinander verschmolzen sind. Es wird eine eigenständige neue Einheit gebildet und dadurch eine weitere Dimension des Sehens ermöglicht, in der es gilt, die neu entstandenen „Zwischentöne“ zu entdecken.
Zunächst wird ein Print einer fotografischen Komposition auf hochwertigem Aquarellpapier mit speziellen pigmentierten Tinten erstellt.
Unmittelbar danach wird in diesen Print zügig mit Wasser und Farben hineingearbeitet und das Bild vor der endgültigen Trocknung „fließend“ verändert (Nass-in-Nass-Technik).
Es wird Farbe weggenommen und wieder hinzugegeben, Details werden verwaschen und wieder eingefügt … so lange, bis die gewünschte, räumlich anmutende Bildwirkung erzielt ist.
Durch diese manuelle Vorgehensweise ist jedes Foto-Aquarell ein Unikat!
Vorwort im Katalog zur Foto-Aquarell-Ausstellung in Kiew:
Als Direktor des Österreichischen Kulturforums in der Ukraine freue ich mich sehr, ukrainischen Kunstliebhabern eine neue Facette der Österreichischen Kultur präsentieren zu können, nämlich die Fotoaquarelle des österreichischen Künstlers Andreas Altmann, der dank seiner einzigartigen Technik meisterhaft zwei unabhängige Kunstarten – Malerei und Photographie – verschmelzen lässt.
Ein südlicher, mediterraner Flair zeichnet viele seiner eigenwilligen Bilder aus, von denen man als Betrachter nicht sagen kann, wohin sie mehr gehören: zur Photographie oder zur fließenden Aquarellmalerei. Sie sind ein Genre der eigenen Art. Seine Technik, die über die Jahre verbessert und vertieft wurde, ist außergewöhnlich. Der Kritiker Willy Puchner hat sie in der Wiener Zeitung als „Grenzbereich, in dem sich das Fließende mit dem Figürlichen verbindet“ treffend umrissen. In der Tat, die Grenzen sind fließend, Altmann überrascht, gemahnt er doch manchmal an einen fließend schwebenden Guardi und dann wieder an einen detailverliebten erdverhafteten sonnenstrahlenden Canaletto.
Die magische Detailtreue Altmanns würde die flämischen Primitiven, die den Reichtum der irdischen Welt seit der Antike erstmals wiederentdeckten, zum Träumen bringen. Modernste Technik mit lasierender Hand gebündelt lässt mit Hilfe der Kamera eine neue Art Kunst entstehen, die wirkt, als hätten William Turner, Rogier van der Weiden und Jan van Eyck gemeinsam ein Projekt umgesetzt. Es ist die sanfte Verfließung tausender konkreter Details, die seine Technik faszinierend macht.
Bernd Alexander Bayerl, Direktor des Österreichischen Kulturforums
Ein wenig “TV-Nostalgie” am Ende …